In welche Richtung soll es gehen?
Nach dem Abi habe ich mit meinem guten Freund Thomas Nächte lang unsere Auto-Sessions zelebriert. Das sah so aus: Wir saßen im Wagen seiner Mutter, nach dem wir gemeinsam trainiert hatten und philosophierten aufgeregt über die Zukunft. Alles schien ungewiss. Der Zivildienst würde bald vorbei sein und irgendwo in einer fremden Stadt ein Studium beginnen. Die große Frage war: In welche Richtung sollte es gehen?
Für Thomas war klar, dass er kein Bock mehr auf wenig Kohle hatte. Er ist heute Wirtschaftsinformatiker. Ich wollte jeden Tag aufstehen können und mit unerschütterlicher Gewissheit etwas tun, das mir das Gefühl gibt, einen wichtigen Beitrag zu leisten.
Express in die Hölle
In Düsseldorf studierte ich Medien- & Kulturwissenschaften. Der Master war spannend, aber vor allem verschaffte er mir Zeit, die ich mit Kung Fu, Qi Gong und chinesischer Medizin verbringen konnte. Das waren ein paar wundervolle Semester. Direkt nach dem Studium machte ich mich selbstständig. Und das war die Hölle – zumindest am Anfang.
Nichts lief rund. In allen Lebensbereichen flogen mir meine lieb gewonnen Illusionen über mich und die Welt um die Ohren. Ich kämpfte gegen an, verfiel in magisches Denken und wollte mir nicht eingestehen, in welche Richtung sich das entwickelte. Nach einigen Jahren war ich komplett pleite. Alle Konten überzogen. Zwei Monatsmieten im Rückstand. Meine Beziehung war an einem Tiefpunkt und meine Kraft ausgebrannt. Ich wollte alles hinschmeißen und dachte mir: „Verdammt noch mal Junge, hättest Du bloß irgendetwas Vernünftiges angefangen.“
Angst als Wegweiser
Der Weg des Herzens beginnt innen und unten in der Tiefe. Furchtlosigkeit ist ein Vertrautsein mit der Dunkelheit. Das ist der weiße Kreis des hellen Yang unten im dunklen Yin. Ist die Nacht am tiefsten, ist Tag am nächsten.
Bild von Lei Zhang
Es gibt kein versuchen
Ich lag auf meinem Bett, ohne den geringsten Antrieb. Meine Sinne schwanden. Alles hörte und fühlte sich weit weg an und sah verschwommen aus. Ein tiefes schwarzes Loch zog mich nach unten und ich dachte, dass es das gewesen sei. Nicht mal dagegen konnte ich mich noch aufbäumen.
In dieser Dunkelheit erinnerte ich mich, wie ich als kleiner Junge mit meinen Eltern auf dem Sofa sitzend, das Schokoladeneis in meiner Schüssel schmelzend Star Wars geschaut habe. Das Imperium schlägt zurück. Der junge Luke Skywalker erhält von Meister Yoda die Unterweisungen zum Jedi-Ritter. Irgendwo in einer fernen Galaxis auf einem stinkenden Sumpfplaneten soll er mit purer Entschlossenheit und mithilfe der guten Seite der Macht sein Raumschiff aus einem Tümpel heben. Luke zweifelt. Er würde es versuchen, sagt er. „Nein! Nicht versuchen.“, stellt der Meister klar. „Tu es oder tu es nicht. Es gibt kein versuchen.“
Dafür war ich doch angetreten. Für die gute Seite der Macht. Ich wollte die Geheimnisse des Universums entschlüsseln und in den Dienst der Menschen stellen. Meister Yoda präsentierte den Schlüssel. Nicht versuchen. Machen. Ich hatte alles versucht. Aber war ich 120%ig committed? War ich wirklich bereit, auf die Schnauze zu fallen, aufzustehen und wieder hinzufallen und wieder aufzustehen …? Nein, bis zu diesem Zeitpunkt war ich nicht entschieden. Unbewusst hatte ich gehofft, dass die gute Seite der Macht schon alles Regeln würde. Bullshit. Tu es oder tu es nicht.
Nach den Sternen greifen...
…, bedeutet fest auf der Erde zu stehen.
Nicht zwei: Der Weg des Herzens
Der Weg des Herzens ist Einheit. Nicht zwei. Machen oder lassen. Innerhalb eines Tages hatte ich 95 % meiner Energie zurück. Ein Freund, der an mich glaubte, lieh mir Geld. Ich beglich die Schulden bei meinem Vermieter und wusste, was zu tun war. Alles, was ich von meiner Lehrerin gelernt hatte, all die Ausbildungen und die Trainings in China fielen zusammen wie ein Mosaik. Auf einmal hatte alles seinen Platz. Ich wälzte die Weisheitsbücher des Fernen Ostens und es durchfuhr mich wie ein Blitz: Dein Meister ist Dein Alltag. Alles ist Geist und Energie. Der Klang Deines Herzens führt die Energie und Materie folgt. Alles ist in mir und will gefühlt werden, gesehen werden, mit dem Klang des Herzens berührt werden – all die Ängste, der Hass, der Zweifel. Alle alten Wunden, jeder Widerstand und all die Dunkelheit ist willkommen. Das ist chinesische Medizin und innere Alchemie. Das Geheimnis des Universums. Alles hat Raum. Alles ist eins – nicht zwei. Da ist niemand, der irgendetwas erfährt. Da ist nur pures Erfahren. Nur eins. Nicht zwei. Freiheit.
Die Welt ist ein geistiges Ding
Laozi hatte recht. Die Welt ist ein geistiges Ding. Alles nahm Form an. Ich überprüfte jede vermeintliche Erkenntnis. Transformiert sie meine Welt, mein Erleben, meinen Alltag? Wenn nein, verwarf ich sie sofort wieder. Wenn ja, bot ich diese innere Arbeit anderen an und bekam fantastisches Feedback. It works! Die Praxis und die Kurse füllten sich. Ich fand Kooperationspartner, forschte weiter und zahlte meine Schulden zurück.
Das musste in die Welt. Zu oft wurde chinesische Medizin zu trocken gelehrt und die Menschen zu abhängig von Therapeuten und Lehrern. Die Fixierung auf Methoden und Techniken in einer Energiemedizin und Erfahrungswissenschaft, die den Geist und das Herz in den Mittelpunkt stellt, erschien mir im Westen immer wie ein Missverständnis der Moderne.
Die Essenz ganzheitlicher Medizin und Spiritualität liegt in der tiefen Berührung des Herzens und dem ihm innewohnenden Geist. Im alten China war ein großer Arzt oder Lehrer jemand, der das vermochte – das Herz berühren. Um sich in diese Richtung zu bewegen, bedeutet das als Allererstes: Erkenne Dich selbst!
Die Welt ist ein Reflex des Geistes
„Geist/ Herz ist die Wurzel der Erscheinungen, Geist/ Herz ist ihr Wesen, Geist/ Herz ihr
Stoff; wenn jemand mit verderbtem Geist/ Herz entweder redet oder wirkt, so folgen
Leiden ihm daraus, gleichwie das Rad des Zugtiers Fuß.“
Buddha – Dhammapada Vers 1
Tuschemalerei von Lei Zhang
Was wir lieben und leben
Letztendlich streben wir nach Freiheit, wollen unser Ding machen und damit Menschen unterstützen, in ihre Kraft zu kommen. Wir wollen die Welt ein Stückchen mehr zu dem Ort machen, der sie für alle sein kann, wenn wir uns von ihrer Schönheit berühren lassen. Es gibt tausend wertvolle Wege, genau das zu erreichen. Tausend magische Worte, um Herzen zu begeistern. Einige Fragen können wir uns auf dem Weg jedoch immer wieder stellen:
- Sind wir genau da, wo wir sein wollen oder haben wir in machen Lebensbereichen das Gefühl festzustecken und auf der Stelle zu treten?
- Tragen wir ein felsenfestes JA! in uns, wenn wir darüber nachdenken, ob wir wirklich unsere höchstmögliche Energie entfalten und fließen lassen oder glauben wir an die selbsteinschränkenden Neigungen des kleinen Geistes in uns?
- Reflektiert unser innerer Reichtum in die äußere Welt oder sind wir noch immer Sklaven einer Armutsmentalität und fürchten Mangel?
Wir können von jeder Erfahrung wachsen, Angst als Wegweiser nutzen und alle inneren und äußeren Blockaden aus dem Weg räumen. Wenn es um eine praktische Arbeit mit der unerschöpflichen Energie des Universums geht, um für sich und andere das höchstmögliche Potenzial zu leben, können wir bei den alten Chinesen von den Besten lernen.
Die Welt braucht Dich – Jetzt!
In welche Richtung wollen wir gehen in einer Zeit gesellschaftlicher Trennung, die bis in Familien hineinreicht? In einer Welt, in der Depression das neue Normal ist, sodass Psychiatrien überlastet sind und nur noch Kinder aufnehmen, die Selbstmord gefährdet sind? In welche Richtung wollen wir gehen und welche Rollen wollen wir spielen, während immer mehr Menschen sich um ihre Existenz fürchten und sich um ihre Zukunft und ihre Freiheit sorgen machen?
Klar ist, es gibt keinen Weg zurück. Wollen wir abwarten, was passiert oder wollen wir Gestalter und selbst Teil der Lösung sein? Wir können durch unsere innere Arbeit ein Leuchtturm sein – in unseren Familien, für unsere Klienten und Kollegen. Die Arbeit beginnt immer hier und jetzt in Dir. Du bist die Lösung! Es war nie wichtiger als jetzt. Wir brauchen ganzheitliche Wege. Keine Trennung zwischen Medizin und Spiritualität. Es braucht Menschen, die aus der eigenen unmittelbaren Erfahrung sprechen und andere da berühren können, wo sie sich sonst nicht gesehen fühlen, nicht gehört fühlen. Walk the talk! Dann können wir die Geistesgifte Hass, Begierde und Ignoranz transformieren. Freiheit ist immer zuerst emotionale Freiheit. Chinesische Medizin ist immer zuerst emotionale Medizin.
Was wäre, wenn es in jeder Familie und jedem Unternehmen einen solchen Leuchtturm gäbe? Wie sähe die Welt aus, wenn wir voll und ganz im Einklang mit unserem Herzen leben und es wirklich machen, anstatt es nur zu versuchen? Die Welt braucht Dich, Deinen Mut und Deinen Forschergeist! Jetzt!
Die Welt ist im Wandel
Wir starten im Januar 2022 einen letzten Ausbildungszyklus „Chinesische Medizin und innere Alchemie“. Wir machen das wieder online, somit ist es egal, wo Du auf unserem schönen Heimatplaneten gerade bist. Du willst dabei sein, Deine Herzenswahrheit leben und für Dich und andere die höchstmögliche Energie freisetzen?
Du weißt jetzt schon, dass das Dein Ding ist
Über zwei Jahre gehen wir gemeinsam diesen Weg. Die Ausbildung findet mit maximal 12 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Sichere Dir Deinen Platz und den Frühbucherrabatt.
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